FV Bracht – SV Mardorf 0:2 | 0:1 Dominik Pafla (44.), 0:2 Marco Di Palma (60.)
Wenn nach einem Spiel die altbekannte Weisheit „Fußball ist ein Ergebnissport“ zitiert wird, ist das oftmals ein Indiz dafür, dass ein Fußballspiel auch anders hätte laufen können. So geschehen auch gestern beim Mardorfer Gastspiel in Bracht, in dem die Heimelf einige Hochkaräter hatte und ein Chancenplus verzeichnen konnte, am Ende jedoch mit leeren Händen dastand. Schon in Durchgang eins hätte die Simon-Elf in Führung gehen müssen, bereits zwei Minuten nach Anpfiff vergab Kilian Thullen gänzlich frei vor Mardorfs Keeper Ebinger in bester Abschlussposition, Linus Heldmann verzog knapp mit einem Distanzschuss, ebenso Luca Schneider nach einem Sololauf über Mardorfs rechte Seite (15./23.). Der SVM tat sich bis dahin schwer, musste dann noch den angeschlagenen Paul Kobienia auswechseln, was den stotternden Mardorfer Offensivmotor auch nicht unbedingt beschleunigen sollte. So unterschiedlich wie das Chancenverhältnis war auch die Stimmung auf den Trainerbänken. Während Brachts Coach Boris Simon seine Elf lautstark für ihren mutigen Auftritt lobte, machte Mardorfs Cheftrainer Lukas Greb seinem Unmut deutlich Luft: „Das ist Aufwärmen was wir hier machen!“.
Eine weitere Fußballweisheit hielt bei sommerlichen Temperaturen am Brachter Lohweg aber ebenfalls Einzug: Wenn du die Dinger vorne nicht machst, wirst du irgendwann hinten bestraft. Zunächst hätte Marvin Werneburg nach einem Eckstoß von Marco Di Palma die Führung für die Schwarz-Gelben erzielen können (40.), sein satter Distanzschuss knallte gegen den Außenpfosten. Was hier noch nicht gelang, besorgte wenig später der auch am gestrigen Tag stark aufspielende Dominik Pafla. Erneut spielte Di Palma den Zulieferer von der Eckfahne, Pafla stieg am höchsten und köpfte das Leder zur Mardorfer Führung ins Gehäuse.
In Durchgang zwei startete der SVM etwas engagierter, doch zehn Minuten nach Wiederanpfiff zogen die Gastgeber die Zügel noch einmal an, ein Tor wollte jedoch erneut nicht gelingen. Die größte Möglichkeit hierzu hatte Kilian Thullen nach einem Mardorfer Ballverlust im Mittelfeld. Als dann aber Marco Di Palma mit seiner ganzen Routine und nach Vorlage von Jonathan Steinert das 0:2 markierte, fanden die Brachter keine Antwort mehr, der SVM brachte den Sieg über die Zeit und hatte durch Steinert sogar noch eine große Möglichkeit, um auf 0:3 zu stellen. Fußball ist Ergebnissport – und wie der Sieg letztlich zu Stande kommt, interessiert spätestens morgen wohl niemanden mehr. Was viel mehr interessiert: nach zuletzt drei Siegen in Folge schiebt sich der SVM mit nun 14 Punkten auf Tabellenrang drei vor und ist so engster Verfolger des Spitzenduos Erksdorf und Roßdorf.